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Stadtarchiv Brunsbüttel
Jahnstr. 3
25541 Brunsbüttel
Tel. 04852-883122

Wegbeschreibung



 

Öffnungszeiten
Nach Vereinbarung
Montag-Freitag
8.00 - 13.00 Uhr

 

Volkszählungen


Volkszählungen 1803, 1835, 1840 und 1845 (1860)
(aus der dänischen Herrschaftszeit)
 
 
Im Dezember 2004 wurde erstmals vom Archiv ein Kontakt zum Arbeitskreis Volkszahlregister Schleswig-Holstein (AKVZ) hergestellt.
 
Der AKVZ besteht seit September 2002 und hat das Ziel, die schleswig-holsteinischen Volkszahl-Register zu transkribieren und als Datenbank öffentlich frei verfügbar zu machen um so weitere Forschungsfelder für die Auswanderungs- und Landesgeschichte und auch den Genealogen zu eröffnen. Die Gründung dieser Datenbank ging ursprünglich von Dänemark aus und es lag nahe, da auch die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg für den ausgewählten Zeitraum zum dänischen Herrschaftsgebiet gehörten, eine solche Datenbank auch für die jetzt deutsche Seite durchzuführen. Da es sich aber um eine immense zu bearbeitende Datenflut von ca. 4,5 Millionen Personen in den 8 Erhebungs-Jahrgängen 1769, 1803, 1835, 1840, 1845, 1855, 1860 und 1864 handelt, wurde versucht, ebenfalls nach dänischem Vorbild, diese Last auf möglichst viele Schultern zu verteilen und der AKVZ lediglich für die Beschaffung des Basis-Materials (Kopien der handschriftlichen Volkszahl-Register) und der Koordination der Übersetzer, die in der Regel „Einzelkämpfer“ sind, und der Festlegung von Übersetzungsregeln, der datenbankgerechten Aufbereitung zuständig ist.
 
Der Brunsbütteler Arbeitskreis zur Übersetzung der VZ (Volkszählungen), quasi als AKVZ Ortsgruppe Brunsbüttel, hat sich nach einem Zeitungsaufruf vom März 2004 formiert. Im Mai hat sich der interessierte Personenkreis zu einem Informations- und Kennenlern-Nachmittag zusammengefunden. Anwesend war auch der Mitbegründer des AKVZ, Herr Peter Voß aus Kiel. Einen vorläufigen Abschluss fand dieses Projekt im Herbst 2006.
 
Die Online-Recherche in der Datenbank des Arbeitskreises Volkszählung e.V. (www.akzv.de) ist gebührenpflichtig.
Eine Datenbankrecherche ist ebenfalls im Stadtarchiv Brunsbüttel möglich. Darüber hinaus können hier die Kopien der Volkszählungslisten eingesehen werden.

 
 
Zu den Volkszählungen
 
Jeder Jahrgang umfasst ca. 2500 Personen allein für das Kirchspiel Brunsbüttel, welches die Dorf- oder Bauernschaften Brunsbüttel (mit Soesmenhusen und Wall), Westerbelmhusen (mit Ohlen), Oesterbelmhusen (mit Nordorf und Bellmermoor), Mühlenstraßen (mit Groden und Nordhusen), Oestermoor und Brunsbüttelkoog (mit Brunsbüttelhafen) umfasst.
 
Das Original-Material für das Jahr 1803 stammt aus dem Landesarchiv in Schleswig, das Material der Jahre 1835, 1840 und 1845 stammt aus dem Rigsarkivet in Kopenhagen Die Kopenhagener Archivalien wurde in den 60er Jahren von den Mormonen mikroverfilmt und teilweise von diesen dem AKVZ unentgeltlich zur Digitalisierung für dieses Projekt zur Verfügung gestellt.
 
Die Zahl derer, welche die Deutsche beziehungsweise die Alte Deutsche Schrift lesen können, nimmt stetig ab. Die Qualität der Volkszählungen ist stark geprägt durch die Individualitäten in den Handschriften und wohl auch in dem verwendeten Schreibmaterial und schwankt von Volkszählung zu Volkszählung, von Erfasser zu Erfasser und von Kopie zu Kopie sehr stark; es war zum Beispiel die Kopie für 1835 sehr unleserlich und in weiten Teilen gar nicht zu lesen.
 
Begonnen wurde mit den Jahrgängen 1803 und 1835
 
Die Menge beziehungsweise Art der erfassten Daten hat sich jedes Mal gesteigert und wie wir aus der jüngeren Geschichte und eigener Erfahrung wissen, hat sich dieser Trend bis in die heutige Zeit immer fortgesetzt und die Datenschützer auf den Plan gerufen.
 
Das war zu damaliger Zeit undenkbar. Eher ist anzunehmen, dass die Erfassten stolz waren über die schriftliche Aufnahme in diese Listen. (aus dem Aufsatz des Übersetzers Joachim Horn). 

 
Besonderheiten
 
1803: Kopie = schwarze Schrift auf weißem Grund. Dies war die erste zu übersetzende VZ. Um Erfahrungen zu sammeln, wurde zunächst Dorf Brunsbüttel mit der größten Anzahl an Familien (197) geteilt und an verschiedene Übersetzer vergeben. Eine relativ verlässliche Korrekturlesung ist erfolgt. Die Daten kamen handschriftlich zurück, das Archiv hat diese Listen in Excel übertragen und zusätzlich stichprobenartig Korrektur gelesen.
 
Dörfer: Brunsbüttel (197 Familien), Westerbelmhusen (36), Oesterbelmhusen (50) (zum Dorf Oesterbelmhusen gehörte gem. Hinweis auch Bellmermoor), Mühlenstraßen (61), Oestermoor (48), Brunsbüttelkoog (160)
 
Erfasste Daten:

  • Zahl der Familien
  • Voller Name eines jeden in der Familie (jede Wohneinheit galt als eine Familie, in der fortlaufend nummeriert wurde – in 1835 wurde schon in tatsächliche Familienverbände geteilt und entsprechend nummeriert, wenn mehrere Familien unter einem Dach lebten, die Familiennamen der Frauen wurde häufig um das Genitiv-s verlängert)
  • Was ein jeder in der Familie ist
  • Alter eines jeden, das laufende Jahr des Alters für voll gerechnet
  • Verheiratet oder unverheiratet und wie oft jeder verehelicht oder verwitwet gewesen
  • Eines jeden Titel, Amt, Gewerbe, Handwerk oder wovon er sonst lebt


1835: Kopie: weiße Schrift auf dunklem Grund, sehr unleserlich und in weiten Teilen gar nicht zu lesen.
Das Dorf Brunsbüttel mit Soesmenhusen und Wall bestand laut der Übersetzung nur aus Wohnhäusern. Das ist sehr fraglich; hier müsste eine Überprüfung erfolgen. Generell kann man sagen, dass eine Korrekturlesung für diesen Jahrgang nicht erfolgt ist!
 
Dörfer: Brunsbüttel (mit Soesmenhusen und Wall), Westerbelmhusen (mit Ohlen), Oesterbelmhusen (mit Bellmermoor), Mühlenstraßen (mit Groden und Nordhusen), Oestermoor, Brunsbütteler Koog
 
Erfasste Daten:

  • Name des Jurisdiktionsbezirks der Flecken und Dörfer so wie der dazu gehörigen Wohnstätten (hier  sind die Wohnstätten durchnummeriert)
  • Namen sämtlicher Personen in jedem Hause und jeder Familie (jede „Familie“ einschl. Personal ist durchnummeriert)
  • Alter jeder Person, das laufende Jahr des Alters eingerechnet
  • Ob verheiratet oder unverheiratet, Witwer oder Witwe (ohne Anzahl der Ehen wie in 1803)
  • Titel, Amt, Geschäft, Handwerk, Nahrungszweig der Personen und ihre Stellung in der Familie


1840: Kopie: weiße Schrift auf dunklem Grund

Dörfer: Brunsbüttel (123 Familien)(mit Soesmenhusen und Wall), Westerbelmhusen (26)(mit Ohlen), Oesterbelmhusen (33) (mit Nordorf + Belmermoor), Mühlenstraßen (48) (mit Groden und Nordhusen), Oestermoor (47), Brunsbüttelkoog (100)  

Erfasste Daten:

  • Name des Jurisdiktionsbezirks der Flecken und Dörfer sowie der dazu gehörigen Wohnstätten (hier sind die Wohnstellen durchnummeriert)
  • Anzahl der Familien in jedem Hause und jeder Wohnstelle
  • Namen sämtlicher Personen in jedem Hause und jeder Familie (jede „Familie“ einschl. Personal ist durchnummeriert)
  • Alter jeder Person, das laufende Jahr des Alters eingerechnet
  • Ob verheiratet oder unverheiratet, Witwer oder Witwe (ohne Anzahl der Ehen wie in 1803)
  • Titel, Amt, Geschäft, Handwerk, Nahrungszweig der Personen und ihre Stellung in der Familie, sowie ob sie ganz oder zum Teil von Almosen leben (NEU!!)


1845: Kopie: weiße Schrift auf dunklem Grund. Die Erfassung ist fortlaufend vorgenommen worden, das heißt, für die einzelnen Dörfer wurde keine Seitentrennung in der Ur-Volkszählungen vorgenommen, dafür aber die "...mit Dörfer" (z.B. Mühlenstraßen mit Groden) erfassungssystematisch getrennt. Deshalb wurde die Datenbankkennung in der Rubrik "Haushaltsnummer", bisher 01-06, wie folgt erweitert.

S. 1 - 31 Brunsbüttel mit Soesmenhusen und Wall 01
S. 32 (?) Groden, Nordhusen und Mühlenstraßen (gemeinsam) 04
S. 33 - 34 ½ Groden 04c
S. 34 ½-38 1/3 Nordhusen 04b
S. 38 1/3 – 39 Mühlenstraßen 04a
S. 40 – 41 ½ Ohlen 02a
S- 41 ½ - 45 2/3 Westerbelmhusen 02
S. 45 2/3 – 49 Oesterbelmhusen 03
S. 50 ??? ?
S. 51 – 53 Nordorf 03a
S. 54 – 63 ½ Oestermoor 05
S. 63 ½ - 74 ¾ Hafen / Brb.koogshafen 06a
S. 74¾ – 85 Brunsbüttelkoog 06
   
Die Dörfer Brunsbüttel, Mühlenstraßen, Oestermoor und Brunsbüttelhafen sind nicht Korrektur gelesen!
Dieser Volkszählung hing eine Statistik an, die jedoch noch nicht übertragen wurde.
 
Dörfer: Brunsbüttel (mit Soesmenhusen und Wall / zusammengefasst), Westerbelmhusen (26) (mit Ohlen), Oesterbelmhusen (mit Nordorf [Belmermoor wird nicht mehr aufgeführt!]), Mühlenstraßen (mit Groden und Nordhusen), Oestermoor, Brunsbüttelkoog, Brunsbüttelhafen
 
Erfasste Daten:
  • Nach des Jurisdiktionsbezirks, der Dörfer sowie der dazu gehörigen Wohnstätten (hier sind die Wohnstätten nicht durchnummeriert)
  • Anzahl der Familien in jedem Hause und jeder Wohnstelle
  • Namen sämtlicher Personen in jedem Hause und jeder Familie
  • Alter jeder Person, das laufende Jahr des Alters eingerechnet (Nummerierung fehlt hier)
  • Ob verheiratet oder unverheiratet, Witwer oder Witwe (ohne Anzahl der Ehen wie in 1803)
  • Geburtsort [wurde häufig auch verwechselt mit dem Herkunftsort]
  • Titel, Amt, Geschäft, Handwerk, Nahrungszweig der Personen und ihre Stellung in der Familie, sowie ob sie ganz oder zum Teil von Almosen leben
  • Von dieser waren des Verstandes beraubt, blödsinnig oder wahnsinnig: Anzahl / Dauer  der   Krankheit 
  

1860: Kopie: schwarze Schrift auf weißem Grund, gut lesbar
Diese Übersetzung wurde bisher nur für das Kirchspiel Eddelak vorgenommen, wobei jedoch zum heutigen Hoheitsgebiet der Stadt Brunsbüttel aus diesem Kirchspiel die Dörfer Westerbüttel und Blangenmoor–Lehe seit der Gebietsreform von 1970 gehören.
 
Die Übersetzung für Brunsbüttel ist in Arbeit, wird aber aufgrund der schlechten Qualität noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
 
Erfasste Daten:
  • Nach des Jurisdiktionsbezirks, der Dörfer oder Ortschaften, Höfe, Häuser, sowie der dahin gehörigen Wohnstellen (hier sind die Wohnstätten wieder durchnummeriert)
  • Anzahl der Familien
  • Voller Name sämmtlicher Personen (Nummerierung fehlt hier)
  • Alter jeder Person, das laufende Jahr des Alters mitgerechnet
  • Ob verheirathet oder unverheiratet, Witwer oder Witwe oder geschieden (ohne Anzahl der Ehen wie in 1803)
  • Geburtsort, nämlich Name der Stadt oder des Kirchspiels und Amts und bei den in den Beiländern und Kolonien Geborenen und Ausländern das Land, wo sie geboren sind.
  • Stellung der Personen in der Familie, Titel, Amt, Geschäft, Handwerk oder sonstiger Nahrungszweig oder ob sie vom Armenwesen versorgt werden
  • Glaubensbekenntnis
  • Von dieser sind: Taubstumme / Taube / Blinde / des Verstandes beraubt –von Geburt –von einem späteren Zeitpunkt 
  
Um wieder das Thema Datenflut aufzugreifen – die Volkszählung von 1864 umfasst bereits pro Familie 4 Seiten!!!!
 
Für die Forschenden bilden die Volkszählungen eine wichtige Quelle; in Ergänzung hierzu sind aber auch viele Daten aus Einwohnerbüchern, Kirchenbüchern, Brandkatastern, Kopfsteuerlisten (wurden ab 1769 für männliche Personen, die älter als 12 Jahre waren, geführt), Hebelisten, Gebäudesteuer-Listen von 1867 ... zu beziehen.
 
Eine 1. Publikation über die Volkszählung von 1803 gibt es von Christian Oeder.
 
In der Datenbank des AKVZ befinden sich per Stand 01.01.2006 381.000 erfasste Personen-Datensätze, hiervon entfallen auf das Kirchspiel Brunsbüttel 7.562 und auf das Kirchspiel Eddelak 9.191
 
In der Abt. 102 (Kirchspiel Brunsbüttel) des Landesarchivs in Schleswig sind folgende Volkszählungen aufgeführt: Nr. 80 = 1835, 81 = 1875, 82 = 1880, 84 = 1885, 85 = 1890, 86 = 1895 und 88 = 1900. Unter Nr. 83 ist eine Berufsstatistik abgelegt.
Laut Aussage von Peter Voß beinhalten die Volkszählungen nach 1864 aber nicht mehr die Namenslisten sondern lediglich die statistischen Auswertungen.
 
 
Nachbar-Kirchspiele
 
Durch das Stadtarchiv wurden auch Herr Dr. Jens Martensen (für das Kirchspiel Eddelak) und Frau Inge Hurtienne (für das Kirchspiel Burg/Dithmarschen) zur Mitarbeit angeregt. Kopie: weiße Schrift auf dunklem Grund